Götzendämmerung. Post-fuck-tische Ergüsse zum Zeitgeschehen
Die Wahrheiten und Gewissheiten haben ihre Zeit hinter sich. Mit ihrem Abgang klafft eine gigantische Wunde im sozialen Gefüge. Und so fühlen sich viele Menschen als Opfer, setzen ihr Vertrauen in „allmächtige Männer“, die sich selbst wie Götter inszenieren und Besitzstandswahrung versprechen: Alte Privilegien sollen wiederhergestellt werden – um jeden Preis.
In „Götzendämmerung“ kämpfen vereinzelte Individuen um einen eigenen Standpunkt und suchen vergeblich im Unzeitgemäßen nordischer Mythen, Richard Wagners und Friedrich Nietzsches nach Stützen. Sie loten aus, wann sie selbst welcher Wahrheit verpflichtet sind und versuchen den neuen Götzen auf Augenhöhe zu begegnen. Ihre Wut, ihre Verzweiflung, ihre Sehnsüchte ergießen sich in immer neuen Tiraden auf die Bühne, bilden einen vor Zynismus triefenden Boden, auf dem ihnen nicht viel mehr übrig bleibt, als ihre eigenen Körper tanzend gegen die Wirklichkeit zu stellen.
Premiere (UA): 27. April 2019
Regie: Peer M. Ripberger
Bühne und Kostüme: Raissa Kankelfitz
Sounddesign: Ariel William Orah, Maximilian Kupi
Dramaturgie: Bellatrix Ben Ziegler
Regieassistenz: Hilario Carneiro
Mit: Anaela Dörre, Mario Högemann, Thea Rinderli, Christopher G. Wittkopp
Video: https://www.youtube.com/watch?v=p15hpSfHadg
Fotos: Raissa Kankelfitz